Die Produzenten erhalten einen höheren, existenzsichernden Lohn (ca. doppelt so hoch wie auf dem freien Markt). Garantierte Mindestpreise, langfristige Handelsbeziehungen, Beratungen, Umstellung auf Bioanbau und vor allem der Ausschluss von Kinderarbeit bewirken einen gerechten Preis für ein faires Produkt. Ausbeuterische Kinderarbeit verbilligen vor allem bei Kakao, Bananen und Kaffee die Ernte. Eine „faire“ Tasse Kaffee kostet in der Gastronomie ausgeschenkt nur ca. 5 Cent mehr!

Ja, wenn die gesiegelten Produkte in den Läden stehen, ist der faire Handel schon passiert. Es handelt sich ja nicht um Spenden!

Nein, da ist schon ein Unterschied.

Supermarkt: Das Fairtrade-Siegel auf dem Produkt garantiert auf jeden Fall, egal wo es verkauft wird, dass die Produzenten die Vorteile des fairen Handels erhalten haben. Die anschließende „Wertschöpfung“ am Produkt durch die Lieferantenkette bis hin zum Supermarkt hat mit Fairtrade nichts zu tun. Es sind die jeweiligen Gewinne des Händlers.

Führt der Supermarkt allerdings faire Produkte der anerkannten Fairhandels-Organisationen (Gepa, El Puente, dwp, BanaFair), so profitiert er dann „nur“ von seiner Handelsspanne.

Weltläden: sie führen die Produkte der anerkannten Fairhandels-Organisationen in einem sehr umfassenden Sortiment, sowohl Lebensmittel als auch Handwerksprodukte. Sie leisten dazu Beratung, Informationen, sowie entwicklungspolitische Bildungsarbeit mit dem Ziel, Strukturen des Welthandels aufzuzeigen und gerechter zu gestalten.

Alle Erlöse des Weltladens werden wieder in den fairen Handel oder in ausgewählte Projekte(Frauen- und Jugendförderung zur Erlangung einer eigenen Existenz oder Mikrokredite) re-investiert. Der Faire Handel über die Weltläden umfasst also viel mehr.

Es ist kein Siegel, sondern eine Eigenmarke von Lidl für seine gesiegelten Fairtrade-Produkte. Das Fairtrade-Siegel auf dem Produkt garantiert, dass die Produzenten die Vorteile des fairen Handels erhalten haben. Die anschließende „Wertschöpfung“ am Produkt durch die Lieferantenkette bis hin zu Lidl hat mit fairtrade nichts zu tun. (s. auch obige Frage)

Ja, es wird von der unabhängigen Siegel-Organisation TransFair e. V. Deutschland bei Einhaltung der internationalen Fairtrade-Standards der FLO vergeben. Ein unabhängiges, transparentes, weltweit einheitliches Zertifizierungssystem (FLO-Cert GmbH) garantiert den Verbrauchern die Einhaltung dieser Standards.

Nein, Bio-Produkte sind nicht unbedingt fair gehandelt. Auf der anderen Seite sind nicht alle fair gehandelten Produkte Bio-Produkte. Der Faire Handel bemüht sich allerdings, den Bio-Anbau mittels Bonuszahlungen zu verstärken. Ca. 70 % der Lebensmittel tragen schon neben dem Fairtrade-Siegel auch das Bio-Siegel, verstärkt das von Naturland.

Hier finden Sie eine Übersicht und die Erklärungen der gängigsten Fairhandels-Siegel: www.forum-fairer-handel.de