Am heutigen Samstag fand an der Aggertalsperre die 1. Blaulichtmeile statt. Ins Leben gerufen von der freiwilligen Feuerwehr Gummersbach wurde an 45 Ständen von insgesamt 30, zumeist ehrenamtlichen Organisationen, beinahe das gesamte Leistungsspektrum des Ehrenamtes dargestellt. Dabei stand vor allem das Mitmachen im Vordergrund, so dass bis zur Mittagszeit bereits über 4.500 Besucher, darunter zumeist Familien mit Kindern, an die Aggertalsperre gekommen waren. Die Blaulichtmeile lockte dabei aber nicht nur Menschen aus der Region an die Talsperre, sondern auch Feuerwehren aus dem 600 Kilometer entfernten Brandenburg und aus den Niederlanden. 

Eine besondere Ehre war es, dass der Innenminister von Nordrhein-Westfalen Herbert Reul, der Bürgermeister von Gummersbach Frank Helmenstein sowie der Landrat des Oberbergischen Kreises Jochen Hagt gemeinsam die Blaulichtmeile besuchten. 

Diese Besuche gelten nicht nur als Wertschätzung der Blaulichtmeile, sondern ebenfalls für das gesamte Ehrenamt und die vielen freiwillig geleisteten Stunden. 

In seinem Grußwort sprach Bürgermeister Helmenstein vom „größten ehrenamtlichen Familienfest im Oberbergischen Kreis und einem Heimspiel“, für den aus dem Rheinisch-Bergischen-Kreis stammenden Reul. Eine große Attraktion waren auch die Vorführungen des Einsatzhelikopters der LZPD NRW „Hummel 3“ in Verbindung mit dem „Bambi Bucket“ während des Besuchs von Reul. Diese fanden auch im Grußwort von Bürgermeister Helmenstein Erwähnung, da der Innenminister mit den genannten „Bambi Buckets“ „Pohl gehalten hat“ und diese Anschaffung im Jahr 2020 unterstützt hat.

Der Innenminister bedankte sich vor allem bei allen ehrenamtlich helfenden Menschen und nannte dies „den Hammer“. Auch der Landrat Hagt lies es sich nicht nehmen ein paar Worte zu sagen. Er „zollte allen Helfern seinen Respekt“ und nannte die Meile sowohl ein „Familienevent“ aber auch eine „Leistungsschau“ die nur durch das miteinander Arbeiten gewährleistet werden kann. 

Beendet wurden die Grußworte vom Leiter der Feuerwehr Gummersbach Frank Raupach, welcher nochmal das Miteinander und die Zusammenarbeit hervorgehoben hat. 

 

Anbei hat Brandoberinspektor Dennis Flick, Hauptorganisator der Blaulichtmeile, von der freiwilligen Feuerwehr Gummersbach noch ein paar Worte zur ursprünglichen Idee der Blaulichtmeile mitgeteilt: 

 

„Die Idee für die Blaulichtmeile stammt aus dem Zeitraum von August bis September 2021, als wir so langsam wieder in den normalen Feuerwehrbetrieb gekommen sind. So haben wir in einer gemeinsamen Runde die letzten zwei Jahre Revue passieren lassen und in die Zukunft geblickt. Zurückblickend auf die vergangenen zwei Jahre haben wir festgestellt, dass wir mitten in einer Pandemie auch noch die größten Einsätze der letzten Jahre bewältigen mussten. Hier reden wir vom Waldbrand am Hömerich in Gummersbach im April 2020 und vom Hochwasser im Juli 2021. Neben den Riesen Herausforderungen der Einsätze lag die größte Herausforderung mit Sicherheit in der Tatsache, dass sich der Dienstbetrieb der Feuerwehren und allen Organisationen oftmals ausschließlich auf den Einsatzdienst beschränkte. Dies ist erforderlich gewesen, um zu keinem Zeitpunkt die Einsatzfähigkeit zu gefährden. Diese Zeit ist allerdings auch nicht spurlos an uns vorbeigegangen. Sowohl das zwischenmenschliche, welches im Ehrenamt eine wichtige Rolle einnimmt, aber auch die Hilfe am Nächsten ist dabei zumeist auf der Strecke geblieben. 

Die Idee der Blaulichtmeile ist es, die immer stärker werdende Zusammenarbeit der BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) aus den Einsätzen 2020 und 2021 auch außerhalb eines Einsatzes zu stärken. 

Des Weiteren möchten wir mit der Blaulichtmeile uns und alle ehrenamtlich Helfenden noch einmal in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Den Besuchern soll die Möglichkeit gegeben werden, die Feuerwehren und Hilfsorganisationen in einer noch nie da gewesenen Art selbst zu erleben. Am Ende des Tages können wir somit vielleicht sagen, dass wir es heute geschafft haben den einen oder anderen „Ehrenamtler“ der Zukunft gewonnen zu haben.

Da nicht nur die ehrenamtliche Feuerwehr und die verschiedenen Hilfsorganisationen in den vergangenen Jahren eine nie vorstellbare Situation erlebt haben, sondern auch jegliche ehrenamtlichen Vereine, haben wir uns überlegt, dass sich die anliegenden Vereine ebenfalls auf der Veranstaltung präsentieren können.“

Was gab es zu erleben:

 

Die Feuerwehren des Oberbergischen Kreises präsentierten in Themenwelten das vielfältige Aufgabenspektrum. Darunter u.a.: 

  • Die Themenwelt ABC Einsatz
  • Die Themenwelt Verkehrsunfall
  • Die Themenwelt Brandeinsatz
  • Die Themenwelt Waldbrand

 

Am Stand des DRK konnte man zunächst beobachten, wie Einsatzkräfte versorgt werden. Anschließend durfte man bei der Versorgung selber mitwirken. Zudem haben die Höhenretter des DRK ihr Können unter Beweis gestellt. 

 

Die Johanniter hatten Ihre „Helden auf vier Pfoten“ dabei. So wurde heute sicherlich der ein oder andere kleine Gast von einem Vierbeiner aufgespürt.

 

Der Malteser Hilfsdienst hat heute sicherlich dafür gesorgt, dass bei dem ein oder anderen die Reanimationskenntnisse aufgefrischt worden sind. Am Stand der Malteser konnte man zudem sehen, wie ein hohe Anzahl Verletzter versorgt wurde.  

 

Die Polizei des Oberbergischen Kreises hat in vier Vorführungen dargestellt, was im Anschluss an den Rettungseinsatz noch alles notwendig ist. Vor allem aber auch, wofür diese Ergebnisse wichtig sind. Des Weiteren hatte man heute die Möglichkeit am Simulator das Fahrverhalten unter Beeinträchtigung zu erfahren.

 

Die Landespolizei hat uns Unterstützung aus luftiger Höhe geschickt. Der Hummel (Hubschrauber) konnte nicht nur am Boden, sondern auch in vier Vorführungen mit Bambi Bucket (Löschwasser-Außenbehälter für Hubschrauber) bestaunt werden.

 

Der Rettungsdienst des Oberbergischen Kreises stellte seine Rettungsmittel und sein spannendes Berufsbild vor. 

 

Bei den Flugfeldlöschfahrzeugen der Flughafenfeuerwehr der Bundeswehr konnte der ein oder andere mit Sicherheit dessen gigantische Leistung bestaunen. Damit immer genug Wasser da war, förderte der Wasserförderzug NRW das Wasser aus der Aggertalsperre.

 

Das THW zeigte auf, was es bedeutet große Massen, egal ob Wasser oder Feststoffe, zu bewegen. Gemeinsam mit der DLRG, der Feuerwehr und dem Ordnungsamt sorgten Sie für einen bequemen Transport über das Gewässer der Aggertalsperre. 

 

 

Carsten Brodesser, Herbert Reul, Jochen Hagt, Frank Helmenstein, Frank Raupach, Wilfried Fischer, Lars Hohmuth, Dennis Flick (v. l. n. r.)
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