Am 25. November 2020 – dem Antigewalttag – sollen in diesem Jahr Frauen, die durch die Corona in vielfältigen Bereichen betroffen sind, aber insbesondere das Thema der Frauen, die von häuslicher und sexualisierter Gewalt betroffen sind, stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden.
„In diesem Bereich ist von einer „Schattenpandemie“ die Rede, die mit Zahlen kaum zu fassen sein wird, weil Gewalt oft im Verborgenen bleibt“, berichtet Anke Vogt-Katzwinkel, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gummersbach. „Frauenhäuser als Zufluchtsorte sind auch in pandemiefreien Zeiten schon mehr als ausgelastet, werden aber in der jetzigen Situation oft überlastet.“
Umso mehr gilt es nun für betroffene Frauen vorhandene Hilfsangebote dazustellen. Beispielhaft sollen hier zwei große Hilfsaktionen vorgestellt werden:
Neue Online-Plattform www.frauen-raus-aus-der-gewalt.de:
Ein Klick – Hilfe auf einen Blick - Hilfsangebot für Frauen, die Gewalt erleben
Hier liefert eine Online-Plattform, die am 25. November startet, Hilfsangebote für Frauen, die Gewalt erleben.
Kurze Video-Clips stellen die acht wichtigsten Einrichtungen, Institutionen und Vereine in Deutschland vor, die Frauen Beratung und Schutz bieten.
Das Bundesministerium Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie private Stiftungen und prominente Frauen unterstützen das Projekt, das aus einer Website und einem You-Tube-Kanal besteht.
Kampagne von „Hilfetelefon“ zum 25. November
In der Öffentlichkeitskampagne von „Hilfetelefon“ werden in diesem Jahr unter dem Motto „Aber jetzt rede ich“ die Betroffenen selbst in den Fokus gestellt. Sie zeigt Frauen in ihrer Stärke – mutig, selbstbestimmt und entschlossen, einen Weg aus der Gewalt zu finden.
Das Hilfetelefon für Frauen ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Die Beratung ist anonym und kostenfrei und steht 365 Tage im Jahr rund um die Uhr zur Verfügung. Qualifizierte Beraterinnen stehen den Hilfesuchenden vertraulich zur Seite und vermitteln sie bei Bedarf an Unterstützungsangebote vor Ort.
Unter
- der Nummer 08000 116 016
- www.hilfetelefon.de
- und auch via Online-Beratung werden Betroffene unterstützt.
Gewalt gegen Frauen passiert ständig und überall. Obwohl jede dritte Frau eine Form von Gewalt erfährt, suchen nur 20 Prozent Unterstützung.
Corona ist ein Ausnahmezustand für uns alle. Aber es ist einer, der so beharrlich ist, dass er die Lebenssituationen von Frauen jetzt schon massiv geprägt hat und weiter prägen wird.
Der Herbst ist da und die Corona Fallzahlen steigen. Vieles was im Sommer zumindest gedämpfter war oder auch so wahrgenommen wurde, bricht wieder auf. Es gibt jedoch Hoffnung in der Hinsicht, indem Kampagnen und Bündnisse, die die geschlechterpolitische Perspektive der Krise zum Thema machen.
Wenn man in der Krise etwas Positives sehen möchte, dann, dass momentan existenzielle Probleme
sichtbar werden. Die hierzu entstehenden Forderungen müssen für die Betroffenen entsprechend formuliert und umgesetzt werden.