Die Kirchenlandschaft Gummersbachs ist geprägt durch die Reformation, die um das Jahr 1570 abgeschlossen war. Um so mehr überraschen die die gut erhaltenen Wandmalereien in der heute evangelischen "Bunten Kirche". Der evangelischen Pfarrkirche in Gummersbach verdankt die Stadt ihre erste urkundliche Erwähnung.
Die "Bunte Kerke" ist eine kleine spätromanische Pfeilerbasilika mit breitem Mittelschiff aus dem 11. Jahrhundert. Die außen weiß gestrichene Kirche überrascht im Inneren mit mehrfach überarbeiteten bzw. restaurierten Wand- und Deckenmalereien (erstmals 1589, dann 1911 bis 1913 und nach dem Zweiten Weltkrieg). Sie ergeben das heutige bunte Bild und den Namen.
ÖZ: In den Sommermonaten tägl. geöffnet von 9.00-19.00 Uhr, im Winter kürzere Öffnungszeiten. Gruppen werden gebeten, sich anzumelden: Gemeindebüro Lieberhausen, mo 9.30-10.30 Uhr und do von 15.30-16.30 Uhr, Fon: 02354-2031. Führungen: M. Kretschmer, Fon: 02763- 7246.
Ein ausführlicher Handzettel zu den Wandmalereien steht hier zum download bereit.
Die wegen ihrer Bedeutung als Mutterkirche auch als "Oberbergischer Dom" bekannte Kirche ist eine romanische dreischiffige Pfeilerbasilika aus der Mitte des 12. Jh. mit vorgelagertem Westturm. Die Erweiterung um das Querhaus erfolgte im 15. Jh. Die Kirche wurde 1109 erstmals urkundlich erwähnt. Die Nordseite der Kirche besitzt noch das romanische Seitenschiff, während sich an der Südseite ein gotisches Seitenschiff mit fünf schmalen, spitzbogigen Fenstern befindet. In den Gewölben von Querhaus und Chor sind restaurierte spätgotische Ausmalungen zu sehen, im Inneren ein spätromanischer Taufstein. Das allgemein als „Taufhäuschen“ bezeichnete hölzerne Altar-Ziborium wurde 1580 von Vikar Heinrich Gervershagen gestiftet. Die im Deutsch der Lutherbibel gehaltenen Bibelworte geben Hinweis auf den Wandel zu reformatorischen Glaubensinhalten.
Mehr zur historischen Bedeutung der Kirche finden Sie hier unter "Stadtgeschichte-Mittelalter".
ÖZ: geschlossen, der Schlüssel kann beim ev. Gemeindeamt nebenan in Von-Steinen-Str. 2 geholt werden; Fon: 02261-22133
Für die Bewohner der Bauerschaft Gelpe, so ist auf der Informationstafel an der Kirche zu erfahren, wurde vermutlich schon vor 1190 „Auf dem Hülsenbusch“ eine Kapelle erbaut. Im 16. Jahrhundert hielt in dieser Gegend die Reformation Einzug, doch der katholische Landesherr, Graf Adam von Schwarzenberg auf Schloss Gimborn, ordnete an, dass die Kapelle auch für seine Konfession benutzt werden konnte. Wegen Baufälligkeit musste das Gebäude 1623 abgerissen werden.
Der Turm blieb zunächst erhalten und wurde in den Neubau einbezogen. Am 22. Juli 1765 brannte die Kirche ab. 1767–1772 baute man das Kirchenschiff und 1798 den Turm wieder neu auf. Bau- und Schreinermeister Johann Christian Kleinjung bekam hierfür eine Zahlung von 3000 Talern. Es handelt sich um einen einschiffigen Saalbau aus Bruchsteinmauerwerk mit vorgelagertem Turm und einem kleinen Sakristeianbau. Der Turm hat eine flache Haube mit vier Lukarnenfenstern – eine Form, wie sie im Oberbergischen sonst selten ist. 1818 wurde das Gotteshaus zur Pfarrkirche erhoben und in den Jahren 1964/65 gründlich restauriert.
Die Kirche ist von der Ausstattung her als bergische evangelische Predigtkirche erkennbar, denn Abendmahltisch, Kanzel und Orgelprospekt im Rokokostil sind typisch übereinander angeordnet.
Der Friedhof von Hülsenbusch ist erst 1829 angelegt worden. Bis dahin sind die Toten sowohl in der Kirche als auch auf dem Kirchhof rund um das Gotteshaus bestattet worden. Besitzer adeliger Höfe sowie Pastöre, Kirchenpatrone und Vorsteher hatten das Recht auf "einen Platz in der Kirche im Leben und im Todt". Grabsteine an der Kirchenwand belegen ebenso diese alte Gepflogenheit wie Knochenfunde während der Restaurierung.
Der heutige, barocke Kirchenbau lohnt den Besuch nicht nur wegen der im zierlicheren Rokokos gearbeiteten Prinzipalstücke.
ÖZ: Die Kirche ist tagsüber geöffnet.
Wehrkirche Müllenbach (Marienheide):
Die romanische, dreischiffige Pfeilerbasilika entstand im 12. Jh. als Wehrkirche und gilt als kulturhistorische Kostbarkeit. Sie ist in ihre ursprünglichen Form fast erhalten geblieben. Selbst die 900 Jahre alte Glocke hängt noch am alten Platz. Einige Wandmalereien aus dem 14. Jh. wurden wieder freigelegt.
ÖZ: Geöffnet 9.00-18.00 Uhr, Nov. - März 9.00-17.00 Uhr, Gruppen nur nach Absprache, Fon: 02264-7916.
Bunte Kerke Marienhagen (Wiehl):
Dieses Kirchlein stammt aus der Zeit um 1300 und ist mit Fresken aus dem 14. Jh. ausgestattet. Schwerpunkte der Darstellung sind die Krönung Mariens, die Anbetung der Heiligen Drei Könige sowie die Apostel mit den Evangeliensymbolen.
ÖZ: 9.00-18.00 Uhr, Nov. - März nur an Wochenenden 9.00-17.00 Uhr
Bunte Kerke Marienberghausen (Nümbrecht):
Erst im Jahr 1910 fand man in dieser romanischen Dorfkirche umfangreiche spätgotische Wand- und Gewölbemalereien. Sie zeigen unter anderem das Jüngste Gericht, die Verkündigung, den Drachenkampf des Heiligen Georg und die Versuchung des Heiligen Antonius.
ÖZ: Geöffnet täglich von 9.00-18.00 Uhr.
Kreuzkirche Wiedenest (Bergneustadt):
Die Ehemalige Wallfahrtskirche stammt aus dem 12. Jahrhundert. 1963 wurden bei Restaurationsarbeiten Wandmalereien entdeckt, die zu den umfangreichsten spätgotischer Kirchenmalerei gehören. Die ausdruckstarken modernen Fensterbilder stehen in interessantem Kontrast zu den Wandmalereien. Die Kirche ist umgeben von einem Ensemble gut erhaltender, typisch oberbergischer Fachwerkhäuser.
ÖZ: Geöffnet täglich von 9.00-18.00 Uhr.